Endgültiger Abschied von Christentum und Kirche
“Warum ich kein Christ sein will”, Uwe Lehnert
1 Gerhard Szczesny: Die Zukunft des Unglaubens – Zeitgemäße Betrachtungen eines Nichtchristen. Paul List Verlag, München 1958/59, 220 S.
2 Der § 175 des Strafgesetzbuches formulierte in seiner Fassung von 1935: »Ein Mann, der mit einem anderen Mann Unzucht treibt oder sich von ihm zur Unzucht mißbrauchen lässt, wird mit Gefängnis bestraft. Bei einem Beteiligten, der zur Zeit der Tat noch nicht 21 Jahre alt war, kann das Gericht in besonders leichten Fällen von einer Strafe absehen.« Unzucht lag nach einer Definition des Reichsgerichts dann vor, wenn »objektiv das allgemeine Schamgefühl verletzt und subjektiv die wollüstige Absicht vorhanden war, die Sinneslust eines der beiden Männer oder eines Dritten zu erregen.« Das Strafmaß lag zwischen 6 Monaten Gefängnis und 10 Jahren Zuchthaus in besonders schweren Fällen. Während der national-sozialistischen Herrschaft wurde der Paragraph verschärft. Homosexuelle Männer wurden ins Konzentrationslager eingeliefert, sie kamen teilweise sogar nach ihrer Befreiung im Jahre 1945 erneut in Gefängnishaft. Der Paragraph hatte – wenn auch mit abnehmender Inanspruchnahme durch Polizei und Staatsanwaltschaften und Entschärfung im Jahre 1969 – Gültigkeit bis 1994!
3 Mehr zur Humanistischen Union bei Wikipedia:
de.wikipedia.org/wiki/Humanistische_Union
4 In der Fassung der Einheitsübersetzung (»Neues und Altes Testament«, gemeinsam hrsg. von den katholischen und evangelischen Kirchen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, Herder Verlag, Freiburg, Basel, Wien 1980) lautet dieser Spruch wie folgt: »Rufe mich an am Tag der Not; dann rette ich dich und du wirst mich ehren.« Dem Sinn nach drückt er dasselbe aus, wenn auch die Formulierung »und du wirst mich ehren« weniger herrisch und selbstherrlich wirkt als das »so sollst du mich preisen«. Im Übrigen eines von vielen Beispielen für »entschärfende« Formulierungen der Einheitsübersetzung, um Bibelworte gegenüber zum Beispiel der wörtlicheren Luther-Übersetzung weniger archaisch, grausam oder befremdlich erscheinen zu lassen.
5 Zitiert aus den einleitenden Texten »Das Alte Testament« und »Das Neue Testament« der Einheitsübersetzung, 1980, hier S. 1–2 und S. 1079. (Achtung: Es gibt unterschiedlich seitennummerierte Ausgaben!)
6 Katechismus der katholischen Kirche. Zusammengestellt unter Leitung des Kardinals Joseph Ratzinger und hrsg. von Papst Johannes Paul II., 11.10.1992. Die deutsche Ausgabe erschien im Oldenbourg Verlag, München 1993, 816 S. 2003 und 2005 erschienen neue Ausgaben mit identischer Einteilung und nur geringfügigen Änderungen.
7 Uta Ranke-Heinemann: Nein und Amen – Mein Abschied vom traditionellen Christentum. Heyne Verlag, München 2002, 5., ergänzte Neuauflage, 446 S., hier S. 29–30. Die Theologin Ranke-Heinemann stellt in diesem Buch u. a. den derzeitigen theologischen Forschungsstand zusammen. Ein insgesamt sehr lesenswertes Buch.
Bemerkenswert ist, dass der Geburtsmonat von Jesus nach neueren Erkenntnissen im März, im Sommer oder Herbst gelegen haben könnte. Man recherchiere im Internet mit den Stichworten »Jesus Geburtsmonat«.
8 Siehe z. B. Uta Ranke-Heinemann: Nein und Amen; siehe Anm. 7! Hier insbes. Kapitel 16: Fälschungen und falsche Autoren. Ferner: Karlheinz Deschner: Der gefälschte Glaube – Eine kritische Betrachtung kirchlicher Lehren und ihrer historischen Hintergründe. Knesebeck Verlag, München 2004, 280 S.
Jesus-Forschung – Doppelt oder nichts. Spiegel-Online, 03.06.1996:
www.spiegel.de/spiegel/print/d‑8931363.html
9 Gerd Lüdemann: Der große Betrug – Und was Jesus wirklich sagte. Verlag zu Klampen, Lüneburg 2002, 125 S. (1. Auflage 1998). Auf den Seiten des Buchversenders Amazon habe ich dazu eine Rezension eingestellt:
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Gerd Lüdemann: Der echte Jesus – Seine historischen Taten und Worte. Verlag zu Klampen, Lüneburg 2013, 117 S. Auf den Seiten des Buchversenders Amazon habe ich dazu eine Rezension eingestellt:
www.amazon.de/gp/customer-reviews/R1F1C5JRDMW9IT
Für seine Forschungsergebnisse und deren Veröffentlichung »büßte« Lüdemann mit Entzug der Prüfungsberechtigung für evangelische Theologiestudenten, Personal- und Mittelkürzung und Verlust seiner Theologie-Professur an der Universität Göttingen; diese wurde in eine Professur für Geschichte und Literatur des alten Christentums umgewidmet. Der katholische Theologe Hubertus Mynarek, der es zwischenzeitlich immerhin bis zum Dekan der theologischen Fakultät der Universität Wien gebracht hatte und es ebenfalls wagte, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse über Christentum und Kirche öffentlich zu machen, verlor seine Professur und musste die Universität ganz verlassen. Viele Theologen, die inzwischen zu ähnlichen Erkenntnissen wie Lüdemann und Mynarek gekommen sind, vermeiden es jedoch tunlichst, ihre Ansichten als evangelische oder katholische Theologen, also als Abhängige der Kirche, öffentlich zu äußern. Sie riskierten ansonsten ihre Stellung an der Universität. Die durch Grundgesetz (Art. 5) garantierte Wissenschafts- und Lehrfreiheit besteht nicht an theologischen Fakultäten. Wer sie dort gegen die Kirche in Anspruch nimmt, läuft ernsthaft Gefahr, sein Amt zu verlieren. Das Bundesverwaltungsgericht urteilte am 03.02.2005: »Ein Professor an der Evangelischen Theologischen Fakultät einer staatlichen Hochschule übt ein konfessionsgebundenes Amt aus. Sagt er sich öffentlich vom Christentum los, muss er es hinnehmen, wenn ihm auf Anregung der Landeskirche und der Fakultät anstelle des ursprünglichen konfessionsgebundenen Faches (Neues Testament) das dem bisherigen entsprechende religionswissenschaftliche Fach (Geschichte und Literatur des frühen Christentums) übertragen und er aus der Theologenausbildung ausgeschlossen wird.« Das mag rechtslogisch in sich stimmig sein – wie Lüdemann selbst konstatiert – es fragt sich nur, was die Pfarrerausbildung an einer staatlichen Universität überhaupt zu suchen hat. Wer hätte nach den traurigen Erfahrungen unter den Nationalsozialisten und Kommunisten gedacht, dass auch heute noch Wissenschaftler an deutschen Universitäten im Dienste einer Ideologie stehen, und das gesetzlich geregelt und mit Konkordatsverträgen (z. T. aus der Zeit des Nationalsozialismus!) im Sinne der Kirche abgesichert. Wenn Theologie Wissenschaft sein will, und das muss sie, wenn sie sich an einer Universität befindet, dann muss sie, wie jede andere Wissenschaft auch, ergebnisoffen arbeiten und der Wahrheit verpflichtet sein. Das »Schicksal« der Theologen Gerd Lüdemann und Hubertus Mynarek ereilte z. B. auch die Theologen Eugen Drewermann, Uta Ranke-Heinemann, Horst Herrmann, Hans Küng u. v. a. m.
10 Kurt Flasch: Warum ich kein Christ bin. Verlag C. H. Beck, München 2013, 280 S.
Siehe auch meine den Inhalt umreißende Rezension beim Buchversender Amazon:
www.amazon.de/gp/customer-reviews/R16BURCUCDQ5QG
11 Heinz-Werner Kubitza: Der Jesuswahn – Wie die Christen sich ihren Gott erschufen. Tectum Verlag, Marburg 2011, 382 S.
www.amazon.de/Jesuswahn-erschufen-Entzauberung-Weltreligion-wissenschaftliche/dp/3828824358
12 Karlheinz Deschner: Der gefälschte Glaube – Eine kritische Betrachtung kirchlicher Lehren und ihrer historischen Hintergründe. Knesebeck Verlag, München 2004, 280 S.
www.amazon.de/gef%C3%A4lschte-Glaube-Betrachtung-historischen-Hintergr%C3%BCnde/dp/3896602284
13 Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, Düsseldorf, führte eine monatelange Auseinandersetzung mit der Stadtbibliothek Düsseldorf, der er vorwarf, neben umfangreicher Literatur zu Christentum und Kirche keinerlei aktuelle religions- und kirchenkritische Schriften bereitzuhalten.
Von Januar 2012 bis Juni 2013 hat die Stadtbücherei Düsseldorf über 130 Bücher von Autoren angeschafft, die dem Christentum positiv gegenüberstehen. Sie weigerte sich hingegen, von elf von Prof. Klosterhalfen im März 2012 empfohlenen kirchenkritischen Büchern auch nur eins anzuschaffen. Diese Bücher seien, so hieß es, zu speziell. Seine Beschwerde gegen diese Entscheidung wurde im Rathaus mit den Stimmen der CDU und der FDP zurückgewiesen. Mehr zu dieser Auseinandersetzung hier:
www.reimbibel.de/x.htm.
14 Ich beziehe mich im Folgenden auf entsprechende Fachliteratur von Theologen und Kirchenkritikern. Anregungen für die folgenden Bibel-Zitate habe ich daher u. a. durch die folgenden, teilweise bereits erwähnten Bücher bekommen. Im Übrigen fordere ich den Leser ausdrücklich auf, die zitierten Bibelstellen – entnommen jeweils der Einheitsbibel (vgl. Anm. 4!) – selbst nachzulesen und ggf. durch eigene Lektüre der nachfolgend aufgeführten Bücher zu ergänzen!
Franz Buggle: Denn sie wissen nicht, was sie glauben – Oder warum man redlicherweise nicht mehr Christ sein kann. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2004, 445 S.
Karlheinz Deschner: Abermals krähte der Hahn. Verlag Hans E. Günther, Stuttgart 1968, 727 S. Karlheinz Deschner: Oben ohne – Für einen götterlosen Himmel und eine priesterfreie Welt. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1999, 383 S.
Gerd Lüdemann: Die Intoleranz des Evangeliums – Erläutert an ausgewählten Schriften des Neuen Testaments. Zu Klampen Verlag, Springe 2004, 270 S.
Gerd Lüdemann: Das Unheilige in der Heiligen Schrift – Die dunkle Seite der Bibel. Zu Klampen Verlag, Springe 2004, 3. Auflage, 136 S.
Hubertus Mynarek: Herren und Knechte der Kirche. Historia Fachverlag für Kirchenkritik, Ulm-Wiblingen 2004, 490 S.
Hubertus Mynarek: Mystik und Vernunft. LIT Verlag, Münster und London 2001, 2. Auflage, 255 S.
Uta Ranke-Heinemann: Nein und Amen – Mein Abschied vom traditionellen Christentum. Heyne Verlag, München 2002, 5., ergänzte Neuauflage, 446 S.
Michael Schmidt-Salomon: Manifest des evolutionären Humanismus – Plädoyer für eine zeitgemäße Leitkultur. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2005, 181 S.
15 Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums. 10 Bände. Rowohlt Verlag, Reinbek b. Hamburg 1996 und später. Auch als DVD erhältlich über Verlag Directmedia Publishing GmbH.
16 Zitiert nach Jan Assmann: Monotheismus und die Sprache der Gewalt. Picus Verlag, Wien 2007, 4. Auflage, hier S. 27f, einschließlich der dortigen Anm. 9 und 10. Ebenfalls aus assyrischen Textquellen stammt der Text des (von mir im Folgenden erwähnten) Kapitels 28, Deuteronomium, mit seinen ungeheuerlichen Strafandrohungen.
17 Katechismus der katholischen Kirche, vgl. Anm. 6! Hier Stichwort Nr. 2357ff (Homosexualität), Seite 596. Der Mediävist K. P. Jankrift berichtet über die Verurteilung von Homosexuellen im Mittelalter. So wurden beispielsweise im Jahre 1409 in Augsburg ein Gerbermeister und vier Geistliche wegen »widernatürlicher« Handlungen verurteilt. Der Gerbermeister wurde verbrannt, die vier Geistlichen wurden in Käfige gesperrt, wo sie nach wenigen Tagen ebenfalls qualvoll den Tod fanden, selbstverständlich unter geistlichem Beistand. Siehe dazu: Kay Peter Jankrift: Henker, Huren, Handelsherren – Alltag in einer mittelalterlichen Stadt. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2008, 235 S.
18 Kirchenpräsident Volker Jung am 05.07.2014 auf evangelisch.de:
www.evangelisch.de/inhalte/95670/05–07–2014/volker-jung-homosexualitaet-ist-ein-teil-der-schoepfung
www.evangelisch.de/inhalte/84019/03–06–2013/homosexuelle-auszuschliessen-ist-evangeliumsfeindlich
(Meine kritischen und ausführlichen, keinesfalls polemischen Kommentare wurden in der dortigen Archivfassung leider gelöscht.)
19 David Berger veröffentlichte 2010 im Ullstein-Verlag die Autobiographie »Der heilige Schein« als Reaktion auf die für ihn unerträglich gewordene Homophobie der katholischen Kirche:
www.amazon.de/heilige-Schein-schwuler-Theologe-katholischen/dp/3548610986
In einem Interview in der Münchner Abendzeitung vom 04.08.2011 bekräftigte er die Zahl von 50 % homosexueller Priester in der katholischen Kirche.
Siehe auch: Homosexualität im Vatikan – Im Zentrum der Verlogenheit:
www.stern.de/panorama/gesellschaft/homosexualitaet-im-vatikan—traut-euch–frei-zu-sein—7437910.html
20 Zitiert nach Heinz-Werner Kubitza: Der Jesuswahn. Tectum Verlag, Marburg 2011, 382 S., hier S. 270. Dort auch Angabe der Quelle.
Einen sehr guten Überblick über den Einfluss von Religion auf die Rolle der Frau gibt der Beitrag im Humanistischen Pressedienst »Was Religion mit Sexualität zu tun hat« von Barbara Stollberg-Rilinger:
www.hpd.de/node/12083
21 Siehe dazu:
Peter Wensierski: “Kein Tag, an dem ich nicht mit Angst ins Bett ging und mit Angst aufstand”. Spiegel-Online, 28.12.2006:
www.spiegel.de/politik/deutschland/heimkinder-kein-tag-an-dem-ich-nicht-mit-angst-ins-bett-ging-und-mit-angst-aufstand-a-456655.html
Peter Wensierski: Schläge im Namen des Herrn: Die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik. Deutsche Verlags-Anstalt, 2006, 240 S.
www.amazon.de/Schl%C3%A4ge-Namen-Herrn-verdr%C3%A4ngte-Bundesrepublik/dp/342105892X
ZDF-Film über Heimkinder: Endlich wieder Würde. Bericht in Spiegel-Online, 04.03.2013:
www.spiegel.de/kultur/tv/zdf-film-und-alle-haben-geschwiegen-ueber-heimkinder-a-886644.html
Deutsche Bischofskonferenz bittet Heimkinder um Verzeihung, Juli 2016:
www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2016/2016–07–11_Zusammenfassung-Massnahmen-DBK-ehem-Heimkinder.pdf
22 Dass dies keine bloße Behauptung darstellt, können viele Psychotherapeuten bestätigen, die Klienten aus stark christlich-religiösem Milieu betreuen. Ich selbst habe aufgrund früherer Auflagen vorliegenden Buchs mehrere Zuschriften von Frauen bekommen, die sich – in völliger Verkennung meiner diesbezüglichen Kompetenzen – ratsuchend an mich wandten. Sie schilderten mir ihre psychischen Probleme, insbesondere immer wiederkehrende Albträume, in denen göttlicher Zorn, der Teufel und die Hölle eine sie zermürbende Rolle spielten. Man kann nur fassungslos registrieren, dass heute und in Deutschland Menschen immer noch Opfer solchen mittelalterlichen Aberglaubens werden.
23 Katechismus der katholischen Kirche, vgl. Anm. 6! Hier Stichwort Nr. 1033ff (Die Hölle), Seite 295.
24 Inzwischen vermutet man, den historischen Kern der Apokalypse, wie sie in der Offenbarung des Johannes beschrieben wird, entdeckt zu haben. In der jordanischen Wüste nahe der Grenze zu Saudi-Arabien ist im Jahr 2006 ein gewaltiger Krater (wieder-)entdeckt worden, der vor knapp 10.000 Jahren entstanden ist. Der mehr als fünf Kilometer breite Krater entstand beim Einschlag eines etwa 100 Meter großen Meteoriten. Im Offenbarungstext heißt es: »Da wurde etwas, das einem großen brennenden Berg glich, ins Meer geworfen. Ein Drittel des Meeres wurde zu Blut. Und ein Drittel der Geschöpfe, die im Meer leben, kam um und ein Drittel der Schiffe wurde vernichtet. Der dritte Engel blies seine Posaune. Da fiel ein großer Stern vom Himmel; er loderte wie eine Fackel und fiel auf ein Drittel der Flüsse und auf die Quellen.« Auch die geschilderten schweren Erdbeben, die zentnerschweren vom Himmel fallenden Hagelbrocken und die alles verbrennende Sonnenglut (vgl. Offbg., Kap. 16!) entsprechen dem, was beim Einschlag eines solchen gewaltigen, mit astronomischer Geschwindigkeit einschlagenden Meteoriten zu beobachten wäre.
Auch die im Alten Testament beschriebene große Flut dürfte tatsächlich stattgefunden haben. Forschungen in den 80er Jahren ergaben, dass nach Ende der letzten Eiszeit weltweit die Temperaturen stiegen und die Gletscher schmolzen. Der Wasserspiegel des Mittelmeers stieg erheblich an und durchbrach schließlich die schmale Landbrücke am heutigen Bosporus. Die Wassermassen ergossen sich in die tiefer gelegenen Regionen und bildeten u. a. das heutige Schwarze Meer. Nach einer anderen Theorie transportierten die aus dem Norden kommenden Flüsse die gewaltigen Schmelzwassermassen, die die Sintflut bildeten. Das Geschehen wird auf das 6. Jahrtausend v. u. Z. datiert und könnte eine sehr große Zahl von Menschen das Leben gekostet haben. Die Beispiele zeigen, dass in die Texte des Alten Testaments sicherlich uralte historische Begebenheiten eingeflossen sind, wenn auch – wie im Fall der Offenbarung – nur noch bruchstückhaft erkennbar und in religiös-apokalyptisch gedeuteter Form.
25 Der Theologe Friedrich Wilhelm Graf am 12.10.2010 in der Süddeutschen Zeitung:
»Der moderne Verfassungsstaat, und speziell der Rechtsstaat in Deutschland, ist weithin gegen die Kirchen durchgesetzt worden. So wurde etwa noch weit bis in die fünfziger Jahre in den Diskursen beider großen Kirchen der Begriff ›Menschenrechte‹ eher kritisch gesehen als liberalistische Verirrung des modernen Menschen.«
Siehe ggfs. hier:
www.jetzt.de/sz/wir-sollten-das-grundgesetz-nicht-taufen-512648
26 Franz Buggle: Denn sie wissen nicht, was sie glauben – Oder warum man redlicherweise nicht mehr Christ sein kann. Alibri Verlag, 2004, 445 S., hier S. 62.
27 Hubertus Mynarek: Religionsgeschichte und Beschneidungsdebatte. Humanistischer Pressedienst, 02.11.2012:
www.hpd.de/node/14258?nopaging=1
Prof. Dr. Hubertus Mynarek war bis 1972 Dekan der katholischen Fakultät an der Universität Wien. In diesem Jahr erklärte er öffentlich seinen Austritt aus der katholischen Kirche. (Mehr zu seiner Vita bei Wikipedia!)
Im Jahr 2008 erschien an der Evangelischen Fakultät der LMU München eine Habilitationsschrift mit dem Titel: »Jahwe als Wettergott. Studien zur althebräischen Kultlyrik anhand ausgewählter Psalmen«:
www.at1.evtheol.uni-muenchen.de/forschung/projekte/daten/mueller_jahwe.html
Siehe auch bei Heinz-Werner Kubitza: Der Dogmenwahn – Scheinprobleme der Theologie. Tectum Verlag, Marburg 2015, 393 S. Hier S. 133ff
28 Rolf Bergmeier: Schatten über Europa – Der Untergang der antiken Kultur. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2012, 2. Auflage, 291 S., hier S. 8.
Eine sachkundige Zusammenfassung der zentralen Aussagen des Buches von Bergmeier bietet die folgende Internetseite:
Im Humanistischen Pressedienst berichtet Bernd Kammermeier über einen Vortrag von Rolf Bergmeier, in dem dieser zentrale Thesen seiner historischen Studien vortrug:
Ende eines Mythos:
www.hpd.de/node/17791
29 Siehe z. B. Hartwig Weber: Lexikon Religion. Rowohlt Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg 2001, hier Stichwort Christenverfolgung.
30 Siehe z. B. Karlheinz Deschner, Kriminalgeschichte des Christentums, 2. Band: Die Spätantike. Hier z. B. 4. bis 7. Kapitel. Siehe Anm. 15!
Zu Karlheinz Deschner, geb. 1924, ist zu sagen, dass er wohl der bekannteste europäische Kirchenhistoriker und ‑kritiker ist. Bei aller religiöser bzw. ideologischer Gegnerschaft wird er dennoch auch von katholischen und evangelischen Theologen als Quelle zitiert, da die Zuverlässigkeit seiner Dokumentationen prinzipiell auch von ihnen nicht in Frage gestellt wird. Ebenso wie das 1962 erschienene Werk »Abermals krähte der Hahn« gilt seine »Kriminalgeschichte des Christentums« vielen als Standardwerk der Kirchengeschichte.
31 Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums: 6. Band, 6. Kapitel, S. 381–382. Siehe Anm. 15!
32 Walter Kaufmann: Der Glaube eines Ketzers. Szczesny Verlag, München 1965, 431 S. (Übersetzung aus dem Amerikanischen); hier S. 83.
33 Gunnar Heinsohn: Lexikon der Völkermorde. Rowohlt Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg 1998, 469 S. Hier Stichwort Kreuzzüge. (Hervorzuheben ist bei diesem Lexikon die diskutierte Vorsicht und Sensibilität bei der Mitteilung von Zahlen!)
34 Hans Kühner: Tabus der Kirchengeschichte – Notwendige Wandlungen des Urteils. 2. Auflage, Nürnberg 1965. Zitiert nach Joachim Kahl: Das Elend des Christentums. Rowohlt Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg 1993, überarbeitete und erweiterte Neuausgabe, 223 S., hier S. 38.
35 Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums, Band 7, S. 264. Siehe Anm. 15!
36 Walter Nigg: Das Buch der Ketzer. Diogenes Verlag AG, Zürich 1986, 594 S., hier Seite 263ff. (Die Erstausgabe erschien im Artemis Verlag, Zürich 1949.)
37 Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte, Band 7, S. 262f. Siehe Anm. 15!
38 Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte, Band 7, S. 268. Siehe Anm. 15!
39 Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte, Band 7, S. 271. Siehe Anm. 15!
40 Immerhin rang sich Papst Paul II. in einer umfänglichen Schrift »Erinnern und Versöhnen: die Kirche und die Verfehlungen in ihrer Vergangenheit« zu dem Eingeständnis durch, dass die Kirche Verfehlungen begangen habe, für die er sich, wenn auch in verklausulierter Form und in langen Texten fast versteckt, entschuldigt. Abrufbar von den Seiten www.vatican.va unter Eingabe der Stichworte »Tag der Vergebung« in das aufzurufende Suchfeld. Hier der direkte Link:
www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/cti_documents/rc_con_cfaith_doc_20000307_memory-reconc-itc_ge.html
41 Lexikon der Völkermorde, Stichwort »Hexenverfolgung«. (Siehe Anm. 33!) Dort auch Thematisierung des Problems der Schätzung der tatsächlichen Opferzahlen. Eine ausführliche Behandlung der Thematik bietet Wikipedia ebenfalls unter dem Stichwort »Hexenverfolgung«.
42 Walter Nigg: Das Buch der Ketzer (siehe Anm. 36!), hier Seite 341ff. / Horst Herrmann: Sex und Folter in der Kirche – 2000 Jahre Folter im Namen Gottes. Bassermann Verlag, München 2009, 363 S.
43 Spiegel Online Panorama vom 11.03.2010: Exorzist des Papstes – Teufelszeug im Vatikan:
www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/exorzist-des-papstes-teufelszeug-im-vatikan-a-683075.html
Deutschlandfunk, Beitrag vom 30.01.2014: Die Rückkehr des Satans:
www.deutschlandfunk.de/exorzismus-die-rueckkehr-des-satans.886.de.html?dram:article_id=276027
44 Uta Ranke-Heinemann: Nein und Amen – Mein Abschied vom traditionellen Christentum. Heyne Verlag, München 2002, 5., ergänzte Neuauflage, 446 S., hier S. 87–88 (mit genauer Angabe der Informationsquellen) und weiter S. 89–90. Klaus Kühlwein: Warum der Papst schwieg. Pius XII. und der Holocaust. Patmos Verlag, Düsseldorf 2008, 246 S. Kühlwein stützt sich u. a. auf Aussagen des Beauftragten für das Seligsprechungsverfahren von Papst Pius XII., Pater Peter Gumpel SJ.
45 »Der Spiegel«, 23/1998, Titelgeschichte: Gottes willige Vollstrecker:
www.spiegel.de/spiegel/print/d‑7897629.html
46 Siehe z. B. Lexikon der Völkermorde, 1998, Stichwort: Indianer 1492 bis heute. (Siehe Anm. 33!)
47 Bartolomé de la Casas: Kurzgefaßter Bericht von der Verwüstung der Westindischen Länder. Neu herausgegeben und kommentiert von Hans Magnus Enzensberger, Insel Taschenbuch 553, 1966, 153 S.
Wer sich umfassender über die verheerenden Folgen christlicher Missionsarbeit informieren möchte, sei verwiesen auf das umfangreiche Werk von Gert von Paczensky: Verbrechen im Namen Christi – Mission und Kolonialismus, Knaus Verlag, München 1991. Der vom Fernsehen bekannte Journalist beschreibt in einem außerordentlich detailreichen und penibel dokumentierten Buch, was an Unfassbarem und Unglaublichem im Namen dieser Religion weltweit und bis heute angerichtet wurde.
48 Conquista und Mission: Ereignis, Gedenkfeiern und Filme zum Quinto Centenario, 1997, hier S. 21. Veröffentlichungen der Katholischen Akademie Schwerte, hsg. von Udo Zelinka. ISBN 3–927382–16–7. Das Dokument ist auch über die Hauptabteilung Bildung im Erzbischöflichen Generalvikariat, Abteilung Medienarbeit des Erzbistum Köln erhältlich.
49 Zeitung »Die Welt« vom 15.05.2007 »Indianer sind verärgert über den Papst«:
www.welt.de/politik/article873781/Indianer-sind-veraergert-ueber-den-Papst.html
50 Joachim Kahl: Das Elend des Christentums. Rowohlt Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg 1993, überarbeitete und erweiterte Neuausgabe, 223 S., hier S. 43f. Das Buch wurde 2014 im Tectum Verlag in 3. Auflage neu herausgegeben, ergänzt durch ein neues Vorwort und ein beachtenswertes Interview mit dem Autor.
Siehe aber auch Karlheinz Deschner: Abermals krähte der Hahn – Eine kritische Kirchengeschichte von den Anfängen bis zu Pius XII. Hans E. Günther Verlag, Stuttgart 1968, 727 S., 3. Auflage, hier S. 442–464.
51 Gerd Lüdemann: Das Unheilige in der Heiligen Schrift – Die dunkle Seite der Bibel. Zu Klampen Verlag, Springe 2004, 3. Auflage, 136 S. (Taschenbuch); hier Kap. 3, insbes. S. 111–119. Uta Ranke-Heinemann: Nein und Amen – Mein Abschied vom traditionellen Christentum. Heyne Verlag, München 2002, 5., ergänzte Neuauflage, 446 S. (Taschenbuch); hier z. B. Kapitel 8, 9 und 13.
52 Walter Laqueur: Gesichter des Antisemitismus – Von den Anfängen bis heute. Ullstein Buchverlage, Berlin 2008, 247 S.
53 Hans Küng: Christ sein. Piper Verlag, München und Zürich 1983, 11. Auflage, 676 S., hier S. 160.
54 Dirk Verhofstadt: Pius XII. und die Vernichtung der Juden. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2013, 450 S.
Siehe auch das Interview mit dem Autor beim Humanistischen Pressedienst, 11.07.2013:
»Pius XII. war ein Feigling«:
www.hpd.de/node/16379
55 Dieser Text ist Teil eines Briefes, in dem Adenauer sehr deutliche Kritik an den Bischöfen und dem Klerus übt unter anderem wegen ihres Schweigens angesichts der Verbrechen des Hitler-Regimes:
www.konrad-adenauer.de/dokumente/briefe/1946–02-23-brief-custodis
56 Dokumentiert z. B. in: Karlheinz Deschner: Abermals krähte der Hahn, hier S. 461f. (siehe Anm. 50). Auch in: Gerhard Czermak: Christen gegen Juden. Hamburg 1997, S. 338–39 oder Joachim Kahl: Das Elend des Christentums, S. 51 (siehe Anm. 50). Der Text ist im Internet leicht zu finden durch wörtliches Eingeben in Anführungszeichen der ersten Worte.
57 Martin Sasse (Hrsg.): Martin Luther über die Juden: Weg mit ihnen! Sturmhut-Verlag, Freiburg 1938. Das Buch ist nicht mehr erhältlich, allenfalls in Universitätsbibliotheken einsehbar. Zur Zeit einer früheren Auflage des vorliegenden Buches waren über das Internet Titelblatt und Vorwort als Kopie des Originals zugänglich.
58 Epikur63: Die Kirchen und der Nationalsozialismus:
freierblick.wordpress.com/2012/06/17/die-kirchen-und-der-Nationalsozialismus/
Wolfgang Klosterhalfen: Morden mit Gott – Hitlerverehrung und Kriegshetze von deutschen Kirchenführern: www.reimbibel.de/Kirche-im-Dritten-Reich.htm
59 Der Text dieses von Papst Johannes XXIII. den Juden gewidmeten Gebets steht auf einer Schrifttafel in der Werner-Kapelle in Bacharach. Im Internet zu finden z. B. unter den Adressen:
de.wikipedia.org/wiki/Wernerkapelle_(Bacharach)
www.bacharach.mittelrhein.net/rhein/wernerkapelle/index.html
60 Berliner Morgenpost: Viele Juden in Deutschland erleben Vorurteile und Hetze. Von Neonazis, radikalen Muslimen – aber auch aus der Mitte der Gesellschaft, 28.11.2017:
www.morgenpost.de/politik/article212670869/Du-Jude-So-waechst-der-Antisemitismus-in-Deutschland.html
Frankfurter Neue Presse: Verfassungsschutz warnt vor zunehmender Judenfeindlichkeit von Migranten in Deutschland, 15.11.2017:
www.fnp.de/nachrichten/politik/Verfassungsschutz-warnt-vor-zunehmender-Judenfeindlichkeit-von-Migranten-in-Deutschland;art673,2825139
BR24: Anfeindungen gegen Juden — Antisemitismus zunehmend von muslimischer Seite, 31.01.2017:
www.br.de/nachrichten/anfeindungen-gegen-juden-antisemitismus-zunehmend-von-muslimischer-seite-100.html
Zeitschrift Cicero: Muslimischer Antisemitismus – „Es gibt ein großes Gewaltpotenzial“, 27.12.2017:
www.cicero.de/kultur/antisemitismus-muslime-israel-palaestina-antiozionismus-judenhass
Die Welt: Zahl der antisemitischen Delikte in Deutschland steigt:
www.welt.de/politik/deutschland/article168436745/Zahl-der-antisemitischen-Delikte-in-Deutschland-steigt.html
Berliner Tagesspiegel: Wie gefährlich sind die muslimischen Antisemiten? 11.12.2017:
www.tagesspiegel.de/politik/proteste-gegen-israel-in-berlin-wie-gefaehrlich-sind-die-muslimischen-antisemiten/20697882.html
61 Auf diese Fälschung macht Werner Kubitza in seinem Buch »Der Jesuswahn« (siehe Anm. 11) aufmerksam. Er wiederum verweist auf Karlheinz Deschner, der dies bemerkte. Den ursprünglichen Luther-Text kann man z. B. auch im Spiegel-Projekt Gutenberg nachlesen (Samuel 2, Kap. 12, Vers 31): gutenberg.spiegel.de/buch/5560/10
62 Es lohnt sich, unter den kennzeichnenden Begriffen im Internet zu recherchieren. Auch wenn selbstverständlich Internet-Informationsquellen bezüglich Verlässlichkeit bzw. Wahrheitsgehalt mit Vorsicht zu betrachten sind, gilt dennoch, dass sie mindestens interessante Aspekte ansprechen, die man selbst weiter verfolgen und verifizieren kann. In vielen Fällen stößt man dann auf Originalquellen und Originalzeugnisse, die von seriösen wissenschaftlichen Institutionen ins Netz gestellt werden. Schließlich ist auf einen unschätzbaren Vorteil des Internets zu verweisen: Das Internet untersteht – anders als Rundfunk und Fernsehen – nicht der Mitkontrolle der Kirche oder ihr treu Ergebener. Trotzdem ist auch hier Vorsicht geboten, so ist z. B. das Internet-Lexikon Wikipedia nicht frei von »Reinigungsversuchen« fundamentalistisch eingestellter Christen.
Wer einen Überblick bekommen möchte, wie die Kirche zu ihrem Reichtum gekommen ist und über welchen Reichtum sie verfügt, rufe folgende Internetseite auf:
www.freie-christen.com/reichtum_der_kirche_ist_blutgeld.html
Selbst wenn so manches in dieser Aufstellung ungenau oder gar falsch sein mag, schließlich sind viele diesbezügliche Unterlagen schwer oder gar nicht mehr zugänglich. An der Grundaussage, dass die Kirche über die Jahrhunderte sich auf unredliche bis kriminelle Art an Hab und Gut anderer Menschen bereichert hat, daran kann kein Zweifel bestehen.
63 Siehe Anmerkung 40!
64 Katholische Kirche und Missbrauch: Kein Ende in Sicht. Warum es der katholischen Kirche so schwerfällt, Missbrauch einzugestehen. Süddeutsche Zeitung Panorama, 25.07.2017:
www.sueddeutsche.de/panorama/missbrauch-in-der-katholischen-kirche-warum-es-der-katholischen-kirche-so-schwerfaellt-missbrauch-einzugestehen‑1.3593107
Chronik der Missbrauchsskandale in der Katholischen Kirche. Spiegel Online, 26.01.2015:
www.spiegel.de/panorama/chronik-der-missbrauchsskandal-in-der-katholischen-kirche-a-1012711.html
Studie zu sexuellem Missbrauch – Erschreckende Analyse der katholischen Kirche offenbart einen Blick in den Abgrund. Focus 27.06.2016:
www.focus.de/wissen/videos/studie-zu-sexuellem-missbrauch-erschreckende-analyse-der-katholischen-kirche-offenbart-einen-blick-in-den-abgrund_id_5672257.html
Kirche verschanzt sich hinter Verjährung. Humanistischer Pressedienst, 07.07.2010:
www.hpd.de/node/9871
Sexualtherapeut im Interview “Die katholische Kirche zieht Pädophile an”. Stern, 10.02.2010:
www.stern.de/panorama/stern-crime/sexualtherapeut-im-interview–die-katholische-kirche-zieht-paedophile-an–3893270.html
65 Siehe z. B. die Autobiographie des Theologen David Berger, Anm. 19!
66 Friedrich Wilhelm Graf: Religion und Gewalt – Mord als Gottesdienst. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.08.2014:
www.faz.net/aktuell/feuilleton/religion-und-gewalt-mord-als-gottesdienst-13084596.html
67 Zitiert nach Walter Kaufmann: Der Glaube eines Ketzers (siehe Anm. 32), S. 89.
68 »Unbefleckte Empfängnis« und »Jungfrauengeburt« sind für mich bizarre Beispiele für theologische Konstruktionen. Nachfolgend zwecks näherer Erläuterung wörtliche Auszüge aus Wikipedia und Kathpedia.
Wikipedia: Die »Unbefleckte Empfängnis« ist ein römisch-katholisches Glaubensdogma, nach der die Gottesmutter Maria vor jedem Makel der Erbsünde bewahrt wurde. Damit habe Gott Maria vom ersten Augenblick ihres Lebens an vor der Sünde bewahrt, weil sie Mutter Gottes werden sollte. Dieses Dogma ist von der Jungfrauengeburt zu unterscheiden. Es bezieht sich nicht auf die Empfängnis Jesu, sondern auf die seiner Mutter Maria, die auf natürliche Weise von ihren Eltern Anna und Joachim gezeugt, empfangen und geboren wurde. Es sagt nichts aus über das Tun ihrer Eltern, sondern über ein Handeln Gottes an Maria, und macht keine moralische Aussage, sondern eine Glaubensaussage. … Die »Jungfrauengeburt« Jesu Christi gehört seit dem 2. Jahrhundert zum Apostolischen Glaubensbekenntnis, »… empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria …«. Die evangelischen Kirchen betrachten diese Lehre als unwesentlich für den christlichen Glauben oder lehnen sie als unbiblisch ab. Die Humanbiologie schließt eine Zeugung ohne männliches Sperma (Parthogenese) beim Menschen aus.
Kathpedia: Das Freisein von der Erbsünde war für Maria ein unverdientes Geschenk Gottes und ein Ausnahmegesetz, das nur ihr gewährt wurde. Die Wirkursache der »Unbefleckten Empfängnis« Mariens ist der allmächtige Gott. … Die »Unbefleckte Empfängnis« ist ein Dogma. Papst Pius IX. verkündete am 8. Dezember 1854 als von Gott geoffenbarte und darum von allen Gläubigen fest und standhaft zu glaubende Lehre: »Die seligste Jungfrau Maria wurde im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadengeschenk und Vorrecht des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechtes, rein von jedem Makel der Erbschuld bewahrt.«
69 Joseph Ratzinger: Einführung in das Christentum. Kösel Verlag, München 2005, 5. Auflage, 366 S., hier S. 255ff.
70 Friedrich Christian Delius: Ihre Reformation haben Sie vergeigt, Herr Luther. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.10.2016:
plus.faz.net/feuilleton/2016–10–29/9fobxxjz0w6gpph6a0gj70v/?gepc=s3 oder auf den Internet-Seiten des Autors:
www.fcdelius.de/widerreden/ihre_reformation_haben_sie_vergeigt.html
Die Argumentation ist ausführlicher dargestellt in dem Taschenbuch
Friedrich Christian Delius: Warum Luther die Reformation versemmelt hat – Eine Streitschrift. Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg, 2017, 63 S. (Anmerkung: Man störe sich nicht an dem humorvoll-ironischen Ton, den der Autor in einem fiktiven Interview mit Luther bisweilen anschlägt. Die eigentliche Beweisführung erfolgt ernsthaft und streng sachlich.)
Zu Hintergrund und moderner Deutungen der Erbsünde durch die heutige Theologie siehe auch:
Heinz-Werner Kubitza: Der Dogmenwahn – Scheinprobleme der Theologie. (Siehe Anm. 27). Hier S. 271ff.
71 Kurt Flasch: Warum ich kein Christ bin. Siehe Anmerkung 10! Hier S. 197f.
Eine Rezension dieses Buches von mir hier:
www.amazon.de/gp/customer-reviews/R16BURCUCDQ5QG/ref=cm_cr_arp_d_rvw_ttl?ie=UTF8&ASIN=3406673481
72 Einige Erläuterungen zu den Auffassungen Augustinus‘ zur Hölle und zur Vorhölle z. B. bei Wikipedia:
de.wikipedia.org/wiki/Augustinus_von_Hippo sowie
de.wikipedia.org/wiki/Limbus_(Theologie)
Zu den Höllenvorstellungen in den verschiedenen Religionen siehe bei Wikipedia unter dem Stichwort »Hölle«!
73 Uta Ranke-Heinemann: Nein und Amen – Mein Abschied vom traditionellen Christentum. Heyne Verlag, München 2002, 5., erg. Neuaufl., 446 S., hier S. 343 und S. 336.
74 Katechismus der kathol. Kirche, 1993, Texte 1033 und 1035, S. 295. Siehe Anm. 6!
75 Katechismus der kathol. Kirche, 1993, Texte 643, S. 198, und 660, S. 203. Siehe Anm. 6!
76 Gerd Lüdemann in einem längeren Interview in der Zeitung »Neues Deutschland« am 30.03.2013. »Am Anfang war die Vision, keine erweckte Leiche«. Siehe:
www.neues-deutschland.de/artikel/817251.am-anfang-war-die-vision-keine-erweckte-leiche.html
77 Mehr dazu z. B. bei Karlheinz Deschner: Abermals krähte der Hahn. Günther Verlag Stuttgart, 1968, 3. Aufl., 727 S. Hier S. 106f.
Heinz-Werner Kubitza: Der Jesuswahn. Tectum Verlag Marburg, 2011, 382 S. Hier besonders S. 180f.
Siehe auch »Scheintod am Kreuz«. »Der Spiegel«, 13/2013:
www.spiegel.de/spiegel/print/d‑91675524.html
Wie schon im 18. Jahrhundert allein mit den Mitteln der Logik der Hamburger Gymnasialprofessor Hermann Samuel Reimarus die Auferstehungsgeschichte als in sich völlig widersprüchlich und unglaubhaft entlarvte, ist in dem folgenden kurzen Beitrag, erschienen im Humanistischen Pressedienst, nachzulesen:
www.hpd.de/artikel/aechz-14312
78 Siehe Spiegel-Online »Unter Gottlosen«, 05.06.2012:
www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/atheisten-gottlose-fordern-moral-monopol-der-kirche-heraus-a-835692.html
Bedeutung von Religion in Deutschland 2017, 2015 ‚2012, 2011, 2008. FOWID, 19.06.2017:
fowid.de/meldung/bedeutung-religion-deutschland-2017–2015–2012–2011–2008
79 Jürgen Henkel: »Ist Jesus nicht auferstanden, ist unsere Predigt vergeblich«. evangelisch.de, 31.03.2013:
www.evangelisch.de/inhalte/80557/31–03–2013/ist-jesus-nicht-auferstanden-ist-unsere-predigt-vergeblich
80 Katechismus der katholischen Kirche, 1993, Texte 1992, S. 515, und 964, S. 278. Siehe Anm. 6!
81 Zitiert nach Uta Ranke-Heinemann: Nein und Amen – Mein Abschied vom traditionellen Christentum, S. 376. Siehe Anm. 73!
82 Katechismus der Katholischen Kirche, 1993; siehe Anm. 6. Der Wortlaut dieses Kurztextes ist in der Ausgabe 2005 völlig verändert worden. Die Auffassung der katholischen Kirche, dass die Todesstrafe unter bestimmten Bedingungen zulässig sei, wird jetzt in Kurztext 2267 behandelt.
83 Hartwig Weber: Lexikon Religion, Rowohlt Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg 2001. Text an dieser Stelle modifiziert dem Stichwort Abendmahl entnommen.
84 Siehe z. B. Karlheinz Deschner: Abermals krähte der Hahn (s. Anm. 28), hier S. 75f.
Heinz-Werner Kubitza: Der Jesuswahn (s. Anm. 77), hier S. 239f.
Christentum: Alles nur geklaut. der Freitag – Das Meinungsmedium (Josef Augstein), 04.04.2010:
www.freitag.de/autoren/hermanitou/christentum-alles-nur-geklaut
Wikipedia widmet der Thematik mehrere Artikel.
85 Uta Ranke-Heinemann, S. 384. Siehe Anm. 7!
86 Karl-Heinz Kohl: Das unbekannte Christentum. Beitrag in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« vom 14.08.2007, S. 7.
www.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart‑1/glaube-religion-kirche-das-unbekannte-christentum-1459209.html
Kohl ist Ethnologe an der Universität Frankfurt. Das Zitat von Porphyrius ist aus Adolf von Harnack: Die Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten, 4. Auflage, 1924, S. 248, dort Anm. 1. (Angaben nach einer persönlichen Mitteilung des Autors K.-H. Kohl.)
87 Norbert Copray (Hrsg.): Baustelle Christentum – Glaube und Theologie auf dem Prüfstand. Matthias-Grünewald-Verlag, Oberursel 2009, 221 S.
Klaus-Peter Jörns: Notwendige Abschiede – Auf dem Weg zu einem glaubwürdigen Christentum. Gütersloher Verlagshaus, 2004, 5. Auflage, 412 S.
88 Joseph Ratzinger: Jesus von Nazareth – Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung, Band II. Herder Verlag, 2011, 368 S.
89 Man beachte die zweifache Bedeutung des Wortes Apokalypse, nach Duden Fremdwörterbuch:
1. Schrift in der Form einer Abschiedsrede, eines Testaments o. Ä., die sich mit dem kommenden (schrecklichen) Weltenende befasst (z. B. die Offenbarung des Johannes im Neuen Testament).
2. Untergang, Grauen, Unheil.
90 Michael Schmidt-Salomon in einem Interview zu seinem Roman “Stollbergs Inferno”:
www.humanist.de/kultur/literatur/religion/salomon.html
91 Hier sei erinnert an die Bücher von Kahl, u.a. an den Weltbeststeller »Das Elend des Christentums« (1968), das 2014 wieder aufgelegt wurde und Ranke-Heinemann »Nein und Amen – Mein Abschied vom traditionellen Christentum«. Von den Büchern von Lüdemann sei verwiesen auf »Der große Betrug« und »Der echte Jesus«; von Flasch auf »Warum ich kein Christ bin«. Zu den Büchern von Lüdemann und Flasch siehe auch meine Rezensionen beim Buchversender Amazon. Sehr empfohlen sei die erst in den letzten Jahren erschienene Trilogie von Heinz-Werner Kubitza: »Der Jesuswahn«, »Der Dogmenwahn« und »Der Glaubenswahn«; siehe dazu die Rezensionen beim Buchversender Amazon.
Der Philosoph Herbert Schnädelbach, Humboldt-Universität Berlin, erregte einst großes Aufsehen durch seinen Aufsatz »Der Fluch des Christentums – Die sieben Geburtsfehler einer alt gewordenen Weltreligion. Eine kulturelle Bilanz nach zweitausend Jahren«:
www.zeit.de/2000/20/200020.christentum_.xml
(Um den Artikel kostenlos lesen zu können, bedarf es einer schnell erledigten Registrierung durch Eingabe der eigenen E‑Mail-Adresse und eines zu wählenden Passwortes.)
Phil Zuckerman, Luke W. Galen, Frank L. Pasquale: „The Nonreligious. Understanding secular poeple and societies.“ New York: Oxford University Press, 2016, 327 Seiten. ISBN: 978–0–19–992494–3.
Was wissen wir über säkulare Menschen? Das Buch „The Nonreligious“ von Phil Zuckermann, Luke W. Galen und Frank L. Pasquale setzt einen Meilenstein in der Darstellung der Themen, Probleme und Ergebnisse der Forschungen über säkulare Menschen und Kulturen. Das Buch behandelt ein bisher vernachlässigtes Forschungsgebiet, das Anwachsen der Anteile von Nicht-Religiösen in der Welt – so Carsten Frerk in einer ausführlichen inhaltlichen Besprechung dieses Buches. fowid, 10.01.2017:
www.fowid.de/meldung/was-wissen-wir-ueber-saekulare-menschen
92 Von der Existenz von Engeln als personale und unsterbliche geistige Wesen und ihrer Funktion im Himmel und auf Erden ist z. B. im katholischen Katechismus (1993 und 2005) an vielen Stellen die Rede. Siehe z. B. Kurztexte 350–351, S. 121, oder Kurztexte 328–330, S. 116f. Siehe Anm. 6!
93 Was vom Menschen bleibt. Der Spiegel, 15/2007, Titelgeschichte, 07.04.2007:
www.spiegel.de/spiegel/print/d‑51132266.html
94 Die Zeitschrift »diesseits« des »Humanistischen Verband Deutschlands« stellte ihr Heft 1, 2012 unter das Motto »Gehört Spiritualität zum Menschen?«. Ferner sei auf vier Texte von Joachim Kahl verwiesen, erreichbar über seinen Internetauftritt. In der Rubrik »Texte« finden sich Beiträge, die sich mit dem Thema Spiritualität befassen:
www.kahl-marburg.privat.t‑online.de.
95 Gerhard Szczesny: Die Zukunft des Unglaubens, 1958/59 (siehe Anm. 1), S. 149.
96 Dalai-Lama: Die Welt in einem einzigen Atom – Meine Reise durch Wissenschaft und Buddhismus. Theseus Verlag, Berlin 2005, 240 S., hier S. 9.
97 Rede von Papst Benedikt XVI. an der Universität Regensburg, gehalten am 12.09.2006 anlässlich seines Besuches in Bayern. Abrufbar von den Seiten www.vatican.va unter Eingabe der Stichworte »Glaube Vernunft Regensburg 2006« in das aufzurufende Suchfeld. Hier der direkte Link:
w2.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2006/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20060912_university-regensburg.html
Eine i. d. Z. sehr erhellende Auseinandersetzung liefert Hans Albert in seinem Buch: Joseph Ratzingers Rettung des Christentums – Beschränkungen des Vernunftgebrauchs im Dienste des Glaubens. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2008, 126 S.
98 Der formale Grund der Nichtunterzeichnung der Menschenrechtskonvention durch den Vatikan ist, dass der Vatikan nicht Mitglied des Europarats ist. Die Frage ist, warum er nicht Mitglied ist. Erfüllt er nicht die Merkmale eines demokratischen Staates?
99 Daten zusammengestellt aus den Schriften:
Klaus-Peter Jörns: Die neuen Gesichter Gottes – Was die Menschen heute wirklich glauben. 2. Auflage, Beck Verlag, München 1999, 267 S., hier vor allem S. 234–263, und Albrecht Rademacher und Klaus-Peter Jörns: Antworten von Pfarrerinnen und Pfarrern der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg sowie von Berliner Theologiestudenten.
Klaus-Peter Jörns und Carsten Großeholz (Hrsg.): Was die Menschen wirklich glauben – Die soziale Gestalt des Glaubens – Analysen einer Umfrage. Chr. Kaiser Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1998, hier S. 195–257 und 287–332.
100 Uwe Schmidt: Widerstand gegen die Zumutungen des Glaubens – Ein Gemeindepfarrer und seine ganz persönliche Kirchengeschichte. Teia Verlag, Berlin 2010, 177 S.
www.amazon.de/Widerstand-gegen-die-Zumutungen-Glaubens/dp/3942151480/ref=cm_cr_srp_d_product_top?ie=UTF8
Siehe auch meine Rezension zu diesem Buch:
www.amazon.de/product-reviews/3942151480/ref=acr_dpproductdetail_hist_5?ie=UTF8&filterByStar=five_star&showViewpoints=0
Reinhold Miller: »Gott ein Geschöpf des Menschen – Mein Weg vom traditionellen Glauben zur Wirklichkeit ohne Gott«, Olms Verlag, Hildesheim 2011, 296 S., 2. Aufl.
www.amazon.de/Gott-Gesch%C3%B6pf-Menschen-traditionellen-Lebensberichte/dp/3487084805
101 Bedeutung von Religion in Deutschland 2017, 2015, 2012, 2011, 2008. FOWID-Studie vom 19.06.2017:
www.fowid.de/meldung/bedeutung-religion-deutschland-2017–2015–2012–2011–2008
EKD-Studie – Deutsche verlieren ihren Glauben an Gott. Die Welt, 06.03.2014:
www.welt.de/politik/deutschland/article125486308/Deutsche-verlieren-ihren-Glauben-an-Gott.html
102 Jugend und Religion – Ergebnisse der 17. Shell Jugendstudie. Humanistischer Pressedienst, 15.06.2016:
www.hpd.de/artikel/ergebnisse-17-shell-jugendstudie-13207
Shell Deutschland (Hrsg.): Jugend 2015 – Eine pragmatische Generation im Aufbruch. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 2015, 447 S.
17. Shell Jugendstudie Jugend 2015. Zusammenfassung, hier S. 30
www.shell.de/ueber-uns/die-shell-jugendstudie/multimediale-inhalte/_jcr_content/par/expandablelist_643445253/expandablesection_1535413918.stream/1456210063290/ace911f9c64611b0778463195dcc5daaa039202e320fae9cea34279238333aa4/shell-jugendstudie-2015-zusammenfassung-de.pdf
103 Drei Viertel der BerlinerInnen mit humanistischer Lebensauffassung. Humanistischer Pressedienst, 07.06.2016:
www.hpd.de/artikel/drei-viertel-berlinerinnen-humanistischer-lebensauffassung-13171
104 Der Humanistische Pressedienst berichtete am 19.12.2007 von einer Studie über 328 im Internet veröffentlichte Predigten. Danach bildeten in 75 % der Fälle nur 5 der 66 Bücher der Bibel die Grundlage der Predigten. Allen voran das Lukas-Evangelium, dann folgten die drei übrigen Evangelisten und schließlich noch das 1. Buch Mose (Genesis), aus dem aber nur aus 10 der insgesamt 50 Kapitel zitiert wird. – Es ist erstaunlich, wie wenig offenbar das »Buch der Bücher« geistige bzw. geistliche Anregung liefert! Bericht über die Studie unter:
www.hpd.de/node/3490
105 Dick Swab, Professor für Neurobiologie an der Universität Amsterdam und einer der führenden internationalen Hirnforscher, erklärt in seinem Buch »Wir sind unser Gehirn – Wie wir denken, leiden und lieben«, Knaur Taschenbuch, 2013, hier S. 367, wie das sog. Damaskus-Erlebnis des Paulus vermutlich zu verstehen ist. Er bezieht sich dabei auch auf die biblischen Beschreibungen der ekstatischen Erfahrungen des Paulus in der Apostelgeschichte 9,3–9 und im 1. Korintherbrief 2,1–9.
Blick ins Gehirn bei Halluzinationen. www.scinexx.de Wissenschaftsmagazin, 14.08.2017:
www.scinexx.de/wissen-aktuell-21765–2017–08–14.html
Gott sitzt im Gehirn. gottunddiewelt.net, 07.12.2015. (Mit weiteren Verweisen):
www.gottunddiewelt.net/2015/12/07/gott-sitzt-im-gehirn/
106 Ausführlicher behandele ich diese Thematik in dem Beitrag »Christliche Werte – Sind sie ›christlich‹ und was sind sie ›wert‹«, in »freidenker – Zeitschrift für Freidenker, Humanisten und Atheisten« (Österreich), 2014, Heft 1. Der Text ist auch online zugänglich:
www.warum-ich-kein-christ-sein-will.de/aktuelles/
Siehe auch: Werteorientierung junger Europäer 2017. fowid, 08.05.2017. In der Befragung von 16- bis 26-Jährigen in sieben Ländern Europas wurde u. a. die Wichtigkeit von persönlichen bzw. gesellschaftlichen Werten ermittelt. Die eigene Familie (80 %) und Freunde (70 %) sind die Spitzenwerte. Die Religion wird zweimal auf dem untersten Rangplatz eingestuft, einmal auf Rang 13 von 15:
www.fowid.de/meldung/werteorientierung-junger-europaeer-2017
107 Die Autoren Buggle, Deschner, Lüdemann, Mynarek oder Schmidt-Salomon berichten in ihren Schriften von massiven Eingriffen in die Meinungsfreiheit seitens der Verantwortlichen im deutschen Fernsehen. So werden Beispiele beschrieben, wo wiederholt zugesagte Fernsehauftritte im allerletzten Moment unter fadenscheinigen Begründungen abgesagt werden, hohe Kirchenvertreter es ablehnen, mit kirchenkritischen Teilnehmern zusammen in Talkshows aufzutreten (mit der Folge natürlich, dass Letztere ausgeladen wurden!), bereits fertiggestellte kirchenkritische Sendungen auf Druck des leitenden Redakteurs (der ganz offenbar seine Weisungen wiederum von ihm übergeordneter Stelle empfing!) wieder aus dem vorgesehenen Programm genommen wurden, massiver Druck von bischöflicher Seite auf Verlage ausgeübt wird, Bücher bestimmter Autoren bzw. Inhalte nicht zu verlegen. Es mag sein, dass sich in letzter Zeit das Verhalten der Verantwortlichen etwas gelockert hat. Möglicherweise bedient man sich aber nur raffinierterer Methoden, z. B. in Form der höchst einseitigen Zusammensetzung einer Talkshow oder durch Vorgaben an den Moderator, bestimmte Themen zu meiden oder bestimmte Meinungen »abzuwürgen«.
Hohe fachliche Kompetenz ist oft gepaart mit dem Mut, eine eigene, vom »mainstream« abweichende Meinung zu äußern. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die Anzahl solcher Köpfe auch in den Redaktionen der staatlichen und privaten Sender zunimmt.
Auf welche geradezu perfide Art und Weise große und führende westdeutsche Zeitungen wie »Süddeutsche Zeitung«, »Die Zeit«, »Der Spiegel« u. a., die Kirchen sowieso, damals das Buch von Karlheinz Deschner »Abermals krähte der Hahn« bei dessen Erscheinen 1962 totschwiegen, verleumdeten oder dessen Inhalt verdrehten, kann man in seinem Vorwort zur zweiten und dritten Auflage nachlesen.
108 Titelschlagzeile der Berliner Tageszeitung »die tageszeitung« (taz) vom 19.08.2005.
109 Religionszugehörigkeiten in Deutschland 2016. FOWID, 04.09.2017:
www.fowid.de/meldung/religionszugehoerigkeiten-deutschland-2016
110 Kirchenaustritte:
Jahr | Evangel. Kirche | Kathol. Kirche | Gesamtzahl | |
2010 | 145.240 | 181.193 | 326.433 | |
2011 | 141.497 | 126488 | 267985 | |
2012 | 138.195 | 118.335 | 256.530 | |
2013 | 176.551 | 178.805 | 355.356 | |
2014 | 270.003 | 217.716 | 487.719 | |
2015 | 211.264 | 181.925 | 393.189 | |
2016 | 190.000 | 162.093 | 352.093 |
Quelle: www.fowid.de/meldung/kirchenaustritte-evangelische-und-katholische-kirche
Auswirkungen des Skandals um Tebartz-van Elst – Kirchenaustritte drastisch gestiegen. Süddeutsche Zeitung, 07.11.2013:
www.sueddeutsche.de/panorama/auswirkungen-des-skandals-um-tebartz-van-elst-kirchenaustritte-drastisch-gestiegen‑1.1812459
Tebartz-van Elst, 2008–2014 katholischer Bischof von Limburg. Ist seinerzeit durch seine Verschwendungssucht aufgefallen, die ihn schließlich das Amt kostete.
111 Vierte EKD-Erhebung. Die Informationen über die Ergebnisse waren früher abrufbar unter:
www.ekkw.de/angebote/img/img_eigene/ge_Kirche_Kultur.pdf.
Die Adresse ist nicht mehr gültig. Die folgende aktuelle EKD-eigene Seite www.ekd.de/kmu_4_ekd.html verspricht zwar eine PDF-Datei, die aber ebenfalls nicht mehr aufrufbar ist. Über Google sind keine offiziellen Ergebnisberichte mehr nachweisbar. Lediglich eine Buchveröffentlichung gibt einen ausführlichen Bericht:
Kirche in der Vielfalt der Lebensbezüge: Die vierte EKD-Erhebung über Kirchenmitgliedschaft, herausgegeben von Peter Steinacker, Wolfgang Huber, Johannes Friedrich:
www.amazon.de/Kirche-Vielfalt-Lebensbez%C3%BCge-EKD-Erhebung-Kirchenmitgliedschaft/dp/3579055275
112 Fünfte EKD-Erhebung. Engagement und Indifferenz. Kirchenmitgliedschaft als soziale Praxis.
aktuell.evangelisch.de: Erosion der Tradition: Die Kirche und ihre Mitglieder:
www.evangelisch.de/inhalte/92922/06–03–2014/erosion-der-tradition-die-kirche-und-ihre-mitglieder
www.evangelisch.de/themen/kirchenmitgliedschaftsuntersuchung
113 Berlin hat etwa 3,4 Mio. Einwohner, davon waren laut einer EMNID-Umfrage Anfang 2016 ca. 9 % katholisch, 21 % evangelisch, 61 % konfessionsfrei. Laut einer Meldung des Berliner Tagesspiegels vom 05.01.2018 mit Bezug auf eine Senatsmitteilung beträgt der Anteil der evangelischen Einwohner jetzt nur noch 16 %. Daraus folgt (16 + 9 = 25), dass nur noch jeder vierte Berliner Mitglied einer der beiden großen Kirchen ist.
Siehe z. B. auch: Religions- und Weltanschauungsunterricht, Berlin, 2017/2018; 23.01.2018:
www.fowid.de/meldung/religions-und-weltanschauungsunterricht-berlin-20172018
114 Detlef Pollack: Rückkehr des Religiösen? Studien zum religiösen Wandel in Deutschland und Europa II. Verlag Mohr Siebeck, Tübingen 2009, 367 S.
Aktueller ist die Studie von FOWID: Kirchliches Leben — katholische und evangelische Kirche 1990 und 2015; vom 03.11.2016:
www.fowid.de/meldung/kirchliches-leben-katholische-und-evangelische-kirche-1990-und-2015-node3126
115 Ein geradezu bahnbrechendes Werk mit außerordentlich vielen Details und Quellennachweisen zur Finanzierung angeblich rein kirchlicher Leistungen durch Staat und Sozialkassen ist das Buch des Politologen Carsten Frerk: Violettbuch Kirchenfinanzen – Wie der Staat die Kirchen finanziert. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2010, 270 S.
Man recherchiere auch mal selbst im Internet unter den Stichworten »Kirche Finanzen«! Dabei wird man schnell feststellen, dass die nicht-kirchlichen Quellen wesentlich informativer sind.
116 Franz Buggle: Denn sie wissen nicht, was sie glauben – Oder warum man redlicherweise nicht mehr Christ sein kann. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2004, 445 S.
117 Karen Duve in ihrem Essay »Welt ohne Gott – Ein Plädoyer wider den Glauben«. »Der Spiegel«, 14/2009, S. 142–143. Siehe ggfs.im kostenlos nutzbaren Spiegel-Archiv!
www.spiegel.de/spiegel/print/d‑64845729.html
118 Die Attribuierung »kirchenfreundlich« oder »kirchennah« wird in Kommentaren von nicht wenigen Staatsrechtlern benutzt. Erwähnenswert i. d. Z. ist, dass derzeit von keinem Richter des Bundesverfassungsgerichts bekannt ist, dass er weltanschaulich in Distanz zur christlichen Lehre stünde (bei immerhin mehr als einem Drittel konfessionsfreier Bürger in Deutschland). Ebenfalls bemerkenswert ist, dass bisher acht Bundesverfassungsrichter höchste katholische Orden für »Verdienste um die katholische Kirche« erhielten.
119 Der folgende Flyer fasst die wesentlichen Punkte der Kampagne GerDia (Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz) zusammen:
www.giordano-bruno-stiftung.de/sites/gbs/files/download/gerdia-flyer.pdf
Achtung!
Nach Fertigstellung des Buchmanuskripts entschied der Europäische Gerichtshof, dass die Konfession von Bewerbern bei kirchlichen Arbeitgebern nicht bei jeder Stelle ein Ausschlusskriterium sein darf. Es muss ein Abwägen zwischen kirchlicher Selbstbestimmung und dem Recht des Bewerbers erfolgen:
EuGH-Urteil – Dürfen jetzt auch Atheisten für die Kirche arbeiten? Spiegel Online, 17.04.2018:
www.spiegel.de/karriere/eugh-was-bedeutet-das-urteil-zur-konfession-a-1203324.html
Kirche muss Anforderungen an Bewerber stärker begründen. EKD – Evangelische Kirche in Deutschland, 17.04.2018:
www.ekd.de/michael-heinig-eugh-kirchliches-arbeitsrecht-34169.htm
Hier die Stellungnahme der Sprecherin der Kampagne GerDia, Ingrid Matthäus-Maier, zu dem EuGH-Urteil:
www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/eugh-urteil-arbeitsrecht
Man mache sich im Internet unter den Stichworten »Kirchliches Arbeitsrecht« und »Kündigung« bzw. »Einstellung« oder verwandten Begriffen sachkundig. Wem diese Problematik neu ist, wird erschüttert feststellen, welche Sonderrechte sich die Kirchen über die Jahrzehnte, vor allem mit Hilfe kirchenergebener Politiker von CDU, CSU, SPD und FDP, angeeignet haben. Nachfolgend mehr zu den juristischen und politischen Hintergründen:
Interview mit Ingrid Matthäus-Maier zur neuen EKD-Loyalitätsrichtlinie – Kirchliches Arbeitsrecht: “Beide Kirchen bewegen sich nur millimeterweise”. Humanistischer Pressedienst, 20.04.2017:
www.hpd.de/artikel/beide-kirchen-bewegen-sich-frage-des-kirchlichen-arbeitsrechts-nur-millimeterweise-14329
Kirchliches Arbeitsrecht – Europäisches Rechtsgutachten stellt Einstellungspolitik religiöser Arbeitgeber in Frage. Humanistischer Pressedienst, 17.11.2017:
www.hpd.de/artikel/europaeisches-rechtsgutachten-stellt-einstellungspolitik-religioeser-arbeitgeber-frage-15000
Arbeitsrecht – Konfession steht als Jobkriterium bei kirchlichen Trägern in Frage. Süddeutsche Zeitung, 09.11.2017:
www.sueddeutsche.de/karriere/arbeitsrecht-kirchliche-traeger-muessen-bewerber-anderer-konfessionen-zulassen‑1.3741918
Neuester Stand: September 2018:
Ein neues Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom September 2018 hat das Kirchliche Arbeitsrecht weiter eingeschränkt. Die Entlassung eines wiederverheirateten Chefarztes kann eine Diskriminierung sein:
www.sueddeutsche.de/karriere/eugh-urteil-kirche‑1.4125091
120 Hoimar von Ditfurth: Wir sind nicht nur von dieser Welt – Naturwissenschaft, Religion und die Zukunft des Menschen. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1981, 340 S.
121 Geradezu perfektioniert hatten seinerzeit Kardinal Karl Lehmann (bis 2008 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz) und Bischof Wolfgang Huber (bis 2009 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland) die Kunst, bei aktuellen Anlässen (Terroranschlägen, Erdbeben, Flutkatastrophen, großen Unglücksfällen etc.) problematische theologische Fragen (z. B. Gottes unerklärliche Gleichgültigkeit anlässlich einer großen Katastrophe) zu diskutieren und zu »beantworten«. Sie führten in vielfach erprobter Diktion vor, wie man mittels hochgetriebener Abstraktion, vager Begrifflichkeit, theologisch schwammiger Ausdrucksweise und nichtssagender Floskeln, bei gelegentlich sogar freimütig eingeräumter eigener Ratlosigkeit, jede noch so heikle Situation aus christlich-theologischer Sicht so zerreden kann, dass man als Hörer oder Leser schließlich ebenso ratlos dastand. Man unterziehe sich bei solchen Gelegenheiten der Mühe, Reden oder Texte der genannten Kirchenmänner oder heutiger Repräsentanten, beispielsweise Heinrich Bedford-Strohm, derzeit Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschland, auf ihren tatsächlichen semantischen Gehalt zu analysieren.
122 Alles so nachzulesen z. B. im aktuellen Katechismus der katholischen Kirche (1993; nur geringfügig geänderte Neuauflage 2003/2005), dem von Papst Johannes Paul II. und (dem damaligen) Kardinal Ratzinger herausgegebenen verbindlichen Leitfaden des katholischen Glaubens. Siehe auch Anm. 6!
123 Sehr empfehlenswert ist ein Besuch der Internetseiten »Einführung in den Atheismus – Unglauben für Anfänger von Volker Dittmar. Es gibt wohl wenige Seiten im Internet, die sich so gründlich und auch originell mit der Religion bzw. der Ungläubigkeit befassen:
www.atheismus-info.de
Desweiteren sei auch auf die Internetseite von Volker Dittmar verwiesen, auf der er sein Buch vorstellt: »Der unglaubliche Glauben«:
www.der-unglaubliche-glauben.de/uber.html
124 Als ich Ditfurths Buch kurz nach dessen Erscheinen 1981 las und irritiert war von den hier kritisch zitierten Passagen, war ich von dem Wissenschaftler Ditfurth sehr enttäuscht, hielt aber immer noch die Möglichkeit für gegeben, dass ich mich irrte und Ditfurth nicht verstanden hätte. Eine im Rahmen der Abfassung des vorliegenden Buches erneute Lektüre ließ in mir aber die Überzeugung wachsen, dass Ditfurths hier kritisch zitierte Positionen für mich nicht akzeptabel sind. Zu meiner Genugtuung entdeckte ich in Buggles Buch »Denn sie wissen nicht, was sie glauben«, das ich im Zuge der Erstellung meines Buches in die Hände bekam, ebenfalls eine ganz klare, noch wesentlich differenzierter begründete Bestätigung meiner hier geäußerten, schon damals empfundenen Auffassung.
125 Heinz Zahrnt: Warum ich glaube – Meine Sache mit Gott. dtv Taschenbuch 1533, München 1980, 301 S., hier S. 120.
126 Christel Gärtner/ Karl Gabriel/ Hans-Richard Reuter: Religion bei Meinungsmachern. Eine Untersuchung bei Elitejournalisten in Deutschland. VS Verlag, Wiesbaden 2012, 282 S. (Eine soziologische Untersuchung im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung.)
Rezension beim Humanistischen Pressedienst, 10.05.2013:
www.hpd.de/node/15891
127 Papst Johannes Paul II. am Albertus-Grab. Ansprache an Wissenschaftler und Studenten am 700. Todestag des Hl. Albertus Magnus, dem 15. November 1980 im Kölner Dom. (Dort im 5. und 7. Absatz!):
gemeinden.erzbistum-koeln.de/st_andreas_koeln/albertusMagnus/Ansprache_Joh.Paul_II/
128 Wolfgang Huber: Der christliche Glaube – Eine evangelische Orientierung. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, 4. Auflage, 286 S., hier S. 195 und 196. Eine lesenswerte Rezension dieses Buches von Carsten Werner ist über den Humanistischen Pressedienst verfügbar:
www.hpd.de/node/5374
129 Interview mit Prof. Harald Lesch auf evangelisch.de »Ich bin vom Scheitel bis zur Sohle Protestant«:
www.evangelisch.de/inhalte/97869/12–01–2010/harald-lesch-ich-bin-vom-scheitel-bis-zur-sohle-protestant
130 Orthogonal meint hier im übertragenen Sinn, dass in der einen Komponente (Wissenschaft bzw. Glauben) keinerlei Information über die andere enthalten ist. So stehen vergleichsweise die Dimensionen Breite, Höhe, Tiefe eines Raums orthogonal (rechtwinklig) zueinander. In der Dimension »Breite« steckt keinerlei Information über die »Tiefe« oder »Höhe«. Umgekehrt steckt auch in der »Höhe« keinerlei Information über die »Breite« oder »Tiefe« usw.
131 Heinz-Werner Kubitza: Der Dogmenwahn – Scheinprobleme der Theologie. Tectum Verlag, Marburg 2015, 393 S.
Eine Rezension dieses Buches hier:
www.amazon.de/gp/customer-reviews/R1X22UPRYUPYY
Gehört die Theologie an die Universität? Ein Beitrag im Berliner Tagesspiegel vom 23.04.2018
Astrid Herbold: Theologie als Wissenschaft – Die Gottesfrage.
www.tagesspiegel.de/wissen/theologie-als-wissenschaft-die-gottesfrage/21201240.html
132 Klaus von Stosch: Einführung in die Systematische Theologie. Verlag Schöning, Paderborn 2009, 2. Auflage, 352 S., hier S. 137. Den Hinweis auf Buch und Zitat verdanke ich Bernd Vowinkels Aufsatz »Ist der Neue Atheismus niveaulos?«, Juni 2010, auf den Seiten der Giordano Bruno Stiftung, Regionalgruppe Köln-Bonn-Düsseldorf. Ein überarbeiteter Text von April 2015 hier:
www.gbskoeln.de/ist-der-neue-atheismus-niveaulos/
133 Max Planck: Vorträge und Erinnerungen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1965, S. 13.
134 Die folgende Karikatur bringt sehr schön zum Ausdruck, wie die Geschichte mit einst unumstößlichen Glaubensüberzeugungen umgeht:
www.ibka.org/node/586
135 Das Verhältnis von Wissenschaft zu Religion thematisiere ich in einem Beitrag für den Berliner Tagesspiegel vom 19.04.2012 unter: dem Titel: »Religion und Wissenschaft –Ein Riss durch die Welt«. Abrufbar über:
www.tagesspiegel.de/wissen/religion-und-wissenschaft-ein-riss-durch-die-welt/6525890-all.html
136 Das von Bundesminister Heiko Maas erlassene und seit Januar 2018 gültige sog. Netzwerkdurchsetzungsgesetz wirkt Meinungsfreiheit einschränkend. Es soll Hetze und sog. Fake-News unterbinden. Tatsächlich führt es nach bisherigen Erfahrungen dazu, dass zum Beispiel auf Facebook in erster Linie islamkritische und die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung kritisierende Beiträge gelöscht werden, unabhängig davon, wie sachlich die Argumentation erfolgte.
Islamisten werden in Schutz genommen, aber Kritiker gesperrt. Die Welt, 03.11.2017:
www.welt.de/politik/deutschland/article170307616/Islamisten-werden-in-Schutz-genommen-aber-Kritiker-gesperrt.html
Netzwerkdurchsetzungsgesetz – Was Sie über das NetzDG wissen müssen. Zeit-Online, 04.01.2018:
www.zeit.de/digital/internet/2018–01/netzwerkdurchsetzungsgesetz-netzdg-maas-meinungsfreiheit-faq/komplettansicht
Neue Blamage für Maas – Wissenschaftlicher Dienst: “Netzwerkdurchsetzungsgesetz verfassungswidrig!” Rechtsanwalt Joachim Nikolaus Steinhöfel, 2017:
www.steinhoefel.com/2017/06/neue-blamage-fuer-maas-wissenschaftlicher-dienst-netzwerkdurchsetzungsgesetz-verfassungswidrig.html
Bemerkenswert ist, dass das Netzwerkdurchsetzungsgesetz nur von etwa 30 bis 60 Bundestagsabgeordneten verabschiedet wurde.
NetzDG – Die Beschlussfähigkeit des Bundestags. Jura medial, 04.07.2017:
www.jura-medial.de/2017/07/netzdg-die-beschlussfaehigkeit-des-bundestags/#more-161
(Falls sich die Seite nicht öffnet, im angebotenen Suchfeld eingeben: Beschlussfähigkeit des Bundestages)
Anmerkung: Selbst wenn der Bundestag auch bei so einer geringen Besetzung beschlussfähig sein sollte, so drängt sich doch der Verdacht auf, dass die große Mehrheit der Abgeordneten sich nicht an einer Gesetzgebung beteiligen wollte, die zu einer Einschränkung eines Grundrechts (Artikel 5, Absatz 1) führt.
Dass führende Tageszeitungen in Deutschland die Zuwanderungsproblematik der letzten Jahre eher unter den Gedanken der Bevormundung und Erziehung der Bevölkerung sahen, geht aus folgender Studie hervor. Im Auftrag der gewerkschaftsnahen Otto-Brenner-Stiftung hat der Medienwissenschaftler Michael Haller mit der Universität Leipzig und der Hamburg Media School eine umfangreiche Analyse der Medienberichterstattung zur Flüchtlingskrise 2015 und 2016 erstellt.
ZeitOnline: Flüchtlinge in den Medien – Mit dem Strom:
www.zeit.de/2017/30/fluechtlinge-medien-berichterstattung-studie
FAZ: Willkommenskultur – Wie Medien über die Flüchtlingskrise berichteten:
www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/fluechtlingskrise-so-berichteten-die-medien-15115172.html
137 Charlie Hebdo – Sie werden täglich mit dem Tod bedroht. FAZ, aktualisiert am 06.01.2018:
www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/drei-jahre-nach-dem-attentat-auf-charlie-hebdo-15373847.html
Bernhard Walker: Religionskritik unter Polizeischutz. Badische Zeitung, 13.04.2018:
www.badische-zeitung.de/deutschland‑1/religionskritik-unter-polizeischutz–151518420.html
138 Die Illusion eines moderaten Islam – Indonesien debattiert die Todesstrafe für Homosexuelle: Der einstige politische Hoffnungsträger wird zum Menetekel. FAZ. 17.02.2018:
www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/die-illusion-eines-moderaten-islam-in-indonesien-15452912.html
Der Verfasser obigen Artikels analysiert das Phänomen der Radikalisierung des Islam und die davon ausgehenden möglichen Gefahren für die Demokratien des Westens. Der Beitrag macht deutlich, mit welcher Einäugigkeit bzw. Gleichgültigkeit die deutsche Politik und die Medien in ihrer Mehrheit die These, dass der Islam zu Deutschland gehöre, hinnehmen. Der Artikel ist inzwischen kostenpflichtig. Die Lektüre sei dennoch ausdrücklich empfohlen.
Bemerkenswert ist, dass Kirchenmitglieder offenbar auch viel Kritik an den Repräsentanten ihrer Kirchen wegen ihrer nachgebenden und beschwichtigenden Haltung gegenüber dem Islam äußern. Der folgende Brief eines katholischen Gläubigen an seinen Hamburger Bischof scheint mir typisch zu sein:
philosophia-perennis.com/2018/02/25/islam-appeasement/
139 Michael Schmidt-Salomon: Die Grenzen der Toleranz – Warum wir die offene Gesellschaft verteidigen müssen. Piper Verlag GmbH, München/Berlin 2016, 215 S.
Hier sei insbesondere auf das Unterkapitel »Die verhinderte Streitkultur und ihre Folgen« verwiesen (S. 55–66), in dem er zur Auseinandersetzung mit dem politischen Islam Stellung nimmt und für eine sehr klare Haltung im Sinne der Positionen einer offenen Gesellschaft eintritt.
Julian Nida-Rümelin: Über Grenzen denken – Eine Ethik der Migration. Hamburg 2017; 241 S.
Nida-Rümelin, Professor für Philosophie und politische Theorie, betrachtet die Problematik der Migration in einem größeren Zusammenhang, auch unter dem Aspekt des Zusammentreffens unterschiedlich entwickelter Kulturen. Er macht in seinem schmalen Band, auch in verschiedenen Zeitschriften-Beiträgen und Interviews, sehr bemerkenswerte Vorschläge zur Migrationspolitik und zur Bewältigung der damit zusammenhängenden Probleme. Er legt dar, in welcher Weise ethische Grundsätze bei der Lösung der weltweiten Migrationsproblematik leitend sein sollten, und in welcher Form diese in praktische Politik umzusetzen sind. Er spricht das ethische Dilemma an, in dem man sich befindet angesichts der humanitären Verpflichtung, Menschen in Not zu helfen, einerseits und der Begrenztheit der Möglichkeiten und Ressourcen und der eigenen Bedürfnisse und legitimen Ansprüche andererseits. Er legt aber auch dar, wie mit diesem Widerspruch umzugehen ist. Insofern zeigt Nida-Rümelin, wie Ethik und Realpolitik miteinander verträglich gemacht werden können.
140 Uwe Lehnert: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde – und ihre fehlenden Freunde. Humanistischer Pressedienst, 13.06.2018:
www.hpd.de/artikel/offene-gesellschaft-und-ihre-feinde-und-ihre-fehlenden-freunde-15694
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Auf eine insgesamt sehr lesenswerte und verständlich geschriebene Trilogie neueren Datums sei abschließend verwiesen. Sie stellt anhand des aktuellen Forschungsstands die Situation der christlichen Lehre dar. Sie stammt aus der Feder des studierten Theologen Heinz-Werner Kubitza:
- Der Jesuswahn – Wie die Christen sich ihren Gott erschufen. Die Entzauberung einer Weltreligion durch die wissenschaftliche Forschung. Tectum Verlag, Marburg 2011, 382 S.
- Der Dogmenwahn. Scheinprobleme der Theologie. Holzwege einer angemaßten Wissenschaft. Tectum Verlag, Marburg 2015, 393 S.
- Der Glaubenswahn. Von den Anfängen des religiösen Extremismus im Alten Testament. Tectum Verlag, Marburg 2017, 344 S.
Wer wenig Zeit hat und dennoch einen umfassenden Einblick in die christliche Lehre aus der Sicht eines ehemaligen Jesuiten erhalten möchte, sei auf folgendes kleine, aber gewichtige Bändchen verwiesen:
Thomas Ebersberg: Christentum adieu! – Das leise Sterben eines Mythos. Books on Demand, 2014, 112 S.
Eine Rezension dazu hier:
www.hpd.de/artikel/warum-christentum-stirbt-12737