Zwei Wortmeldungen von Dr. Günther: Vernunft gegen Offenbarung

Dr. Gün­ther: Ver­nunft gegen Offen­ba­rung (25.4.10)

Unter den Büchern für und wider die Reli­gion ragt dieses Buch heraus.

Es ist keine pole­mi­sche Streit – oder Recht­fer­ti­gungs­schrift, son­dern ein Aufruf zu einer unvor­ein­ge­nom­me­nen Dis­kus­sion unter Füh­rung von Ver­nunft und Logik.

Die schon in der frühen Jugend des Autors quä­len­den Zwei­fel am christ­li­chen Glau­ben und den Glau­bens­dog­men führ­ten zu einer lebens­lan­gen Sinn­su­che mensch­li­cher Existenz.

Außer­ge­wöhn­lich ist, dass dem Leser primär mit didak­ti­schem Können die fun­da­men­ta­len Erkennt­nisse der Physik, Astro­no­mie, der Evo­lu­ti­ons­bio­lo­gie, denen wir unser heu­ti­ges Welt­bild ver­dan­ken, vor Augen geführt werden. Nur die wis­sen­schaft­li­chen Ein­bli­cke in den Mikro – und Makro­kos­mos erlau­ben Aus­sa­gen über Mensch und Uni­ver­sum, nicht alte, über 2000 jäh­rige Bibel­vor­stel­lun­gen natur­wis­sen­schaft­lich blin­der reli­giö­ser Männer.

Die Natur­wis­sen­schaft musste sich immer wie ein Vul­kan­aus­bruch gegen die harten Krus­ten des Glau­bens durchsetzen.

Die aus mensch­li­chen Denk­mus­tern stam­men­den Fragen des Woher u. Wohin, des Warum u. Wozu dienen der Ori­en­tie­rung auf unse­rem Globus, haben keine kos­mi­sche Rele­vanz. Die Sinn­ge­bung als Dasein für andere unter dem Aspekt indi­vi­du­el­ler Mög­lich­kei­ten wird mit ande­ren Autoren diskutiert.

Der säku­lare Erkennt­nis­schub der Auf­klä­rung konnte Tabus bre­chen und hei­lige Dogmen erschüttern.

Es wird die Nähe von Dogmen und Fana­tis­mus gezeigt. Selbst Luther hat die Ver­nunft als Hure bezeich­net, um kri­ti­sche Glau­bens­zwei­fel zu ersticken.

Es werden Huma­ni­tät und Bru­ta­li­tät der christ­li­chen Bibel und christ­li­chen Geschichte gegen­über gestellt und die Fragen der Moral und Ethik, des Wil­lens und Bewusst­seins aus­führ­lich erörtert.

Es wird gefragt, warum hinter den vielen Unge­wiss­hei­ten unse­res Kosmos noch eine wei­tere Unge­wiss­heit gött­li­cher Ratio stehen muß, was die Erkennt­nis nicht fördert.

Jeder, der den Willen und Mut hat, seine eigene Mei­nung der Wahr­heit unter­zu­ord­nen, wird von diesem Buch profitieren.

Dr. Gün­ther: Durch Sach­lich­keit über­zeu­gend (30.7.16)

Dieses Buch von Herrn Leh­nert hatte ich schon nach der 5. Auf­lage am 25.04.2010 wegen seiner her­aus­ra­gen­den Stel­lung unter den Schrif­ten für und wider die Reli­gion rezensiert.

Die 6., die neu­es­ten Erkennt­nisse berück­sich­ti­gende Auf­lage von 2015, war not­wen­dig, da unsere moderne Gesell­schaft sach­li­che Aus­ein­an­der­set­zun­gen über unsere Exis­tenz, ihre Sinn­ge­bung, Lebens­er­fül­lung und die kri­ti­sche Dif­fe­ren­zie­rung zwi­schen bewie­se­nen Natur­ge­set­zen und Glau­bens­vor­stel­lun­gen sowie Illu­sio­nen drin­gend braucht.

Die aus­führ­li­che und gut ver­ständ­li­che Dar­stel­lung der phy­si­ka­li­schen Gege­ben­hei­ten unse­res Meso­kos­mos der Erde, des Mikro­kos­mos und Makro­kos­mos zeigt die unfaß­bare Viel­falt der Natur mit ihren stän­di­gen phan­tas­ti­schen Her­aus­for­de­run­gen an unse­ren Erkenntnisdrang.

Keine Illu­sion und kein Glaube kann mit dieser wun­der­ba­ren Viel­falt unse­res Dies­seits mit­hal­ten. Die Reli­gion muß sich mit den Wider­sprüch­lich­kei­ten von Wun­dern und alten Dogmen auseinandersetzen.

Die bewie­se­nen Erklä­run­gen der Quan­ten­phy­sik, der Bio­wis­sen­schaf­ten, der Evo­lu­tion, der Gene­tik berei­chern unsere Vor­stel­lungs­welt. Am Schluß des Buches wird über ein alter­na­ti­ves Welt – und Men­schen­bild, über den Tod diskutiert.

Nur das täg­li­che Bemü­hen um Erkennt­nis und huma­ni­tä­res Enga­ge­ment erfüllt unser Leben,

berei­chert uns, hin­ter­lässt ein beschei­de­nes Lächeln ob der Dimen­sio­nen des Uni­ver­sums, fern von tran­szen­den­ten Spekulationen.

Rezen­sion zu dem Buch “Warum ich kein Christ sein will – Mein Weg vom christ­li­chen Glau­ben zu einer natu­ra­lis­tisch-huma­nis­ti­schen Welt­an­schau­ung”.