Hans Trutnau: “begeisternd begeistert” (Eltville)

Ein sehr per­sön­li­ches Buch, das in dieser Weise bisher in der säku­la­ren Szene gefehlt hat.

Es liest sich von den Schluss­fol­ge­run­gen stre­cken­weise ganz ähn­lich wie Jen­seits von Gut und Böse: Warum wir ohne Moral die bes­se­ren Men­schen sind von Michael Schmidt-Salo­mon. Und ist daher viel­leicht ein Fall von Ko-Evo­lu­tion bzw. ein Zei­chen dafür, dass die Zeit wirk­lich reif ist für solche Gedan­ken. Gera­dezu rüh­rend (und empa­thisch!) gelingt es Leh­nert, wie er seinem Ziel­pu­bli­kum 10er-Poten­zen erläu­tert oder auf andere natur­wis­sen­schaft­li­che Begriffe hin­führt. Sicher­lich wird sich nicht jede/r mit jeder ein­zel­nen Auf­fas­sung des Autors iden­ti­fi­zie­ren können; aber für z. B. Inter­es­sen­ten oder För­de­rer der Giord­ano Bruno Stif­tung sollte das Buch (z. B. Kap IV über Wil­lens­frei­heit) ins­ge­samt eine wirk­li­che Berei­che­rung sein. Was Leh­nert z. B. auf S. 335 (3. Auf­lage) über wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nisse sagt, mag nicht kom­plett neu sein, ist aber selten prä­gnant auf den Punkt gebracht. Und, und, und … Sein (per­sön­li­ches) ‘Credo’ ab S. 348 unter­schreibe ich prak­tisch 1:1. Und die ‘Berg­be­stei­gung’ ganz am Ende ist erfreu­li­cher­weise keine Berg­pre­digt …  Hätte ich den Autor doch schon wäh­rend meines Stu­di­ums in Berlin ken­nen­ge­lernt – es wäre sicher befruch­tend gewesen.